Samstag, 12. September 2009

irgendwo, 11.9.2009

george clooney haben wir am letzten donnerstag abend am filmfestival von venedig leider nicht gesehen. der sunnyboy wird wohl knapp vor unserer ankunft auf dem roten teppich vorbei getrippelt sein. unser plan war klar; wir wollten pinti im richtigen moment von der leine lassen damit er sich auf die schuhbàndel von clooney stuerzt. somit hàtte er dann unseren auftritt vorbereitet und clooney, natasa, heinrich, pinti und ich hàtten uns spàter im excelsior getroffen, wo wir die nacht versoffen hàtten. nun gut, um mitternacht waren wir zurueck auf dem camping am lido und schauten rueber zur piazza san marco.
holen wir etwas aus; am lago di como traf vor gut zwei wochen mein freund heinrich aus deutschland ein. ein vorerst letztes mal bestiegen wir berge und genossen die aussicht aus 2200 meter hoehe auf den see, die berge und aufs unendliche flachland im sueden. heinrich schlug sich tapfer, bestieg er doch am ersten wandertag den monte altissim, die berge waren mir von der letzten tour her noch in den beinen und so war ich mir gar nicht recht bewusst, wie anstrengend ein solcher einstieg eigentlich ist.
am suedende des gardasees, in peschiera del garda, war dann die gehcrew wieder fats komplett. natasa und pinti verbrachten zwei wochen in der toscana, besuchten ratzinger im vatikan und lernten viele interessante menschen kennen. nun konnte es losgehen, durch die weiten flàchen ans meer. mein plan, via dolomiten nach slovenien zu kommen hat sich also geàndert... alles ist mòglich.

zu beginn war es nicht einfach fuer mich. der laufrythmus ist ein anderer im flachland und auch die motivation irgendwo hin zu kommen ist anders geartet als in den bergen. dort war es fuer mich stets motivation einen gipfel oder einen pass zu erreichen, von wo aus dann neue ziele angepeilt werden konnten. im flachland sind diese ziele fiktiver, man làuft bis man eine pause braucht und òfters sitzt man dann im strassengraben und schaut den autos und laswagen zu, die an einem vorbei brausen.
fuer uns alle war dies eine herausforderun. auf einmal war die umgebung, die landschaft nicht mehr mittelpunkt unserer reise. viel mehr rueckte der weg ins zentrum und mit ihm die menschen, die man auf diesem weg trifft. die eintònigkeit der landschaft muss man akzeptieren kònne, dies brauchte fuer mich fast mehr anstrengung als das wandern in den bergen.

wenn man làngere zeit reist kann es passieren, dass man etwas den ueberblick ueber die eigene àussere erscheinung verliert. zum beispiel dann, wenn man nach làngerem aufenthalt in der natur auf einmal wieder in einensupermarkt geht und in der klimatisierten frische die eigenen geschmàcker bewusst wahrnimmt. dieses auffàlligkeiten haben aber durchausnicht nur negative seiten. gar manches gespràch wàre wohl nie zu stande gekommen, wenn wir nicht auffàllig schmutzig und etwas zerzust durch die gegend gewandert wàren.
dass die italiener grosszuegig sind war mir bekannt. auf dem weg ans meer wurde mir diese tatsache aber einmal mehr vor augen gefuehrt. es war ein sonntag, kein laden war geòffnet, also stillten wir unserern hunger in der pizzeria. nachdem wir uns dort den bauch vollgeschlagen hatten, sprachen wir mit der wirtin. sie war von unserer reise derart begeistert, dass sie von uns keinen cent wollte. nachdem wir weitergegangen waren, stellten wir fest, dass wir weder brot noch wasser hatten. also klopften wir an ein haus an, dort erhielten wir das kuehle nass und ganz ohne zu fragen frisch gebackenes brot. am abend zog ein gewitter auf und wir suchten auf einem bauernhof unterschlupf.wenig spàter sassen wir mit der ganzen familie am tisch. solche tage pràgen sich irgendwo tief ein und es bleibt einem nichts anderes uebrig, als sich zu wuenschen, dass eines tages hungrige wanderer an die eigenen haustuer klopfen.

wir wàhlten nicht den ueblichen weg nach venedig, sondern schlichen uns von westen her, inselhuepfend dem dogenpalast an. und wir sollten diesen weg nicht bereuen. von der schònen hafenstadt sottomarina aus setzten wir mit dem schiff nach pellestrina ueber, ein dorf auf einer langgezogenen insel westlich des lido. auf dieser ca. 10 km lange und kaum 100 m breite insel reihte sich ein schònes dorf ans andere. im gespràch mit einem alten mann erfuhren wir, dass hier, eine halbe stunde von venedig entfernt, kaum touristen hin kommen (jetzt muessen aber nicht gleich alle hinrennen...). wir fanden eine oase knapp vor venedig.
Natasa und pinti sind vorgestern nach slovenien gefahren. fuer pintin ist die reise vorerst zu ende. im gespràch haben wir fetsgestellt, dass er nun zuerst einmal die tausenden gerueche verarbeiten muss. er war ein unglaublich treuer begleiter und ich werden ihn vermissen. fuer natasa geht die reise bald weiter, wir werden uns in slovenien wieder sehen. heinrich ist gestern per anhalter zurueck in den ruhrpot gefahren.

nun stehe ich also wieder auf eigenen beinen. an der kueste entlang nach triest ist unmòglich. gestern haben mir 10 km sonnenschirme den rest gegeben. bin wieder unterwegs durch kleine doerfer, triest erwartet mich in ca einer woche. ich freue mich riesig auf die lànder im osten und darauf endlich suedwàrts gehen zu kònnen.

nun werde ich rausgeschmissen...

herzliche gruesse!

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