Mein Aufenthalt hier in Slowenien ist anderer Art als die letzten Male als ich hier war. Nun ist es ungewiss wie lange ich bleiben werde.
Schon eine längere Zeit lang lebte ich nicht dermassen sesshaft und eingerichtet wie zur Zeit hier in Maribor. Nur die Arbeit fehlt noch und man könnte sagen, ich lebe nun hier in Maribor. Ich bin auf der Suche nach einer Arbeit, was sich nicht so leicht herausstellt wie gedacht; daran ändert auch die unmittelbare Nähe zu Österreich nichts. Dass ich eher dort eine Arbeit finde als hier in Slowenien glaube ich noch immer.
Viel Zeit bleibt mir nach wie vor, um mit dem Fahrrad oder zu Fuss die Gegenden zu erkunden, die sich als sehr interessant und wunderschön erweisen. Maribor liegt zu Füssen des langezogenen Pohorije Gebirges, in welchem auch die slowenische Alpintransversale beginnt, ein Wanderweg welcher über viele Gipfel schliesslich an der slowenische Küste an die Adria führt. In 21 Tagen könne man diesen Weg gehen, heisst es. Das reizt natürlich schon.
Auf der anderen Seite der Drava liegt das steil-hügelige Kamenjak Gebiet. Mit dem Velo habe ich mich bereits einmal dort hinein gewagt und es braucht etwas Ausdauer dieses ständige Auf und Ab zu meistern. Man stelle sich ein Emmental vor, dessen Hügel aber einige Prozent mehr Steigung aufweisen als das Original.
In Slowenien ist gestern abgestimmt worden. Es handelte sich um ein Referendum welches den langjährigen Grenzstreit mit Kroatien nun durch ein internationales Schiedsgericht regeln soll. Dieses Referendum wird, wenn es nach dem Präsidenten des Landes geht, dann auch die Blockaden gegenüber den kroatischen EU-Beitrittsverhandlungen stoppen.
Natasa, Pintas und ich besuchten vor zwei Tagen das Dreiländereck im Nordosten Sloweniens, dort wo Österreich, Ungarn und Slowenien sich die Hand reichen. In der Stille des Waldes steht dort der von drei Ländern verwendete Grenzstein, die Vögel zwitschern ungarische Rapsodien, die Frösche quaken österreichisches Volksgut und von der slowenischen Seite her erstürmen zwei im Kreis tanzende Eichhörnchen die Bühne, ganz der slowenischen Folklore entsprechend. Der portugiesische Pintas weiss ob diesem Multi-Kulti gar nicht mehr wo ihn der Flo sticht.
Montag, 7. Juni 2010
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen