Samstag, 28. November 2009

Friedhöfe

Sarajevo, 28.11.09


Friedhöfe gibts in Sarajevo sehr viele. Im Gegensatz zur christlichen Tradition liegen die Friedhöfe bei den Muslimen nicht am Rande des Dorfes oder an versteckten Orten in der Stadt sondern sind meistens mitten in Wohngegenden anzutreffen. In Sarajevo liegen sie vertreut auf den zahlreichen Hügeln, auf welchen sich die Stadt ausbreitet und sind dementsprechend von überall her gut zu sehen.
Es ist ein anderes Empfinden über einen muslimischen Friedhof zu gehen. Hier liegen keine Blumen und ein Grab ist kaum gegenüber dem nächsten abgetrennt, so dass es einem erscheint, als würden hier nur die Grabsteine aufgestellt und als wäre nichts in der Erde vergraben.


Am meisten gefällt mir auf den muslimischen Friedhöfen, dass die Zeit ihre Spuren hinterlassen darf. So sind einige Grabsteine beinahe ganz im Erdboden versunken; andere stehen schief in der Landschaft. Auf vielen Friedhöfen dominieren jedoch neuere, noch schneeweisse Grabsteine das Bild. Es sind Tausende und alle datieren das Todesdatum zwischen 1992 und 1995.

1 Kommentar:

  1. Lieber Roger. Gestern endlich hab ich von Gisu die Adresse deines Blogs hier gekriegt, zuvor hatte sich Google in meinem Auftrag vergeblich bemüht.

    Seit Grégoire und ich heut Abend den Affen für Länz' Kleinen fertig genäht haben, lese ich nun deine bisherigen Berichte. Dabei hab ich einen sehr hübschen Zufall entdeckt.
    Als ich noch überhaupt nichts von deiner Reise wusste und du schon drei volle Monate unterwegs warst, haben sich unsere Wege beinahe gekreuzt. Während du Cres und Krk durchwandert hast, hab ich am 6. und 7. Oktober mit Open Season nur ein paar Kilometer entfernt zweimal in Rijeka gespielt! Unser Lager da war übrigens sicher übler als die meisten deiner Unterkünfte: wir wurden in einer Notschlafstelle des Roten Kreuzes untergebracht :-).
    Auf unserer Tour durch den Osten hätte ich mir manchmal gewünscht, nicht nur vom Bus zum Raststätten-Shop und zurück zu Fuss gehen zu können. Das nächtliche Suchen einer noch geöffneten Verpflegungsmöglichkeit vor dem Schlafengehen hat uns fast die einzigen Wander-Kilometer beschert...

    Aber zurück zu dir. Ich bin beeindruckt! Hab das irgendwie gar nicht mitgekriegt, dein Geh-Projekt. War unheimlich spannend, nun von den bisherigen Etappen zu lesen. Ich werd sicher bald hier zurück sein, um Neuigkeiten zu vernehmen. Bonne route! Fäbu

    AntwortenLöschen