Donnerstag, 24. Februar 2011

schlafen, essen, schreien, schauen, kacken...

Gerade vorhin habe ich im Radio gehört, dass in der Schweiz durchschnittlich täglich 120 Kinder zur Welt kommen. Hundertzwanzig Kinder und ungefähr gleich viele Väter und Mütter, die von diesem Tag an und für die nächste Zeit nichts anderes kennen als ihr Kind zu bestaunen, zu betrachten, zu bewundern und zu lieben. Wie schnell man sich in ein solches Wesen verliebt, das weder sprechen, noch gehen, geschweige denn selbständig überleben kann, ist unglaublich. Ich habe in den letzten Tagen oft auch an die tollen Leute aus dem Spital in Maribor zurück gedacht, die uns während der Geburt Jurijs begleitet haben. Sich vorzustellen, dass man Tag für Tag dabei ist und mit hilft, dass Kinder zur Welt kommen ist für mich irgendwie sureal. Die Geburt stellt für mich ein dermassen einmaliges Ereignis dar, dass ich mir schlichtwegs nicht vorstellen kann wie es sein muss, sie als integraler Bestandteil seiner Arbeit zu kennen.

Nun ist Jurij hier und uns scheint es bereits jetzt so, als könnten wir diesem kleinen Wesen beim Wachsen zuschauen. Ein Tag im Leben eines Neugeborenen scheint um ein Tausendfaches länger zu sein, als der gleiche Tag im Leben eines "Ausgewachsenen".


Während Jurij schläft und isst, schreit und schaut, erholt sich Natasa zusehends von den Strapazen der Geburt. Jeweils während einigen Stunden pro Tag arbeite ich nun als Deutschlehrer für die Sprachschule Berlitz. Als "flying teacher" werde ich zu verschiedenen Firmen geschickt, die ihr Personal oder auch den Chef persönlich in der Zunge Goethes drangsalieren wollen. Diese Arbeit gefällt mir ausserordentlich, ist es mir doch dadurch möglich, in der Gegend herum zu kommen und gleichzeitig meinem eigentlichen Beruf nachzugehen. Irgendwie komme ich halt doch immer wieder auf "den Lehrer" zurück.

1 Kommentar:

  1. ...jetzt kackt der junge wohl so viel, dass keine zeit mehr bleibt, um in den blog zu schreiben.... grz

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