Eine Freundin teilte uns gestern mit, dass es im Zentrum von Maribor (siehe Bild) nun keinen einzigen Parkplatz mehr gibt, auf welchem man sein Auto gebührenfrei abstellen könne. Dies ist für sie natürlich ärgerlich, fährt sie schliesslich jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit. Nun bleibt ihr nichts anderes übrig als irgendwo in der Periferie ihr Auto stehen zu lassen und mit dem Fahrrad ins Zentrum zu kommen oder auf den hier äusserst spärlichen und unpünktlichen ÖV umzusteigen.
Fast scheint es mir, als ob uns die neu gewonnene und grenzenlos angespriesene Mobilität bald nur noch wenig nützen wird, denn wenn gleiches Recht für alle gilt, kommt der Einzelne anscheinend kaum mehr vorwärts.
Auch Natasa und ich werden bald ein Auto besitzen. Wir erhoffen uns damit eine grössere Bewegungsfreiheit. Eine Möglichkeit, Ausflüge nicht immer direkt vor der Haustüre beginnen zu müssen sondern einen anderen Ort als Ausgangspunkt zu wählen. So sehr ich mich auf diese Möglichkeit auch freue, so sehr graut es mir manchmal aber auch davor.
Schaut man sich alte Fotografien von Maribor an, so bekommt man das Gefühl, man habe eine Stadt im Ausnahmezustand vor sich. Fast scheint es, als seien die Strassen und Plätze dieser Stadt aus einem unfindlichen Grund für die Öffentlichkeit gesperrt worden. Die einzelnen Menschen auf den Gassen oder auch die Menschenmasse an sich könnte man beinahe übersehen, denn so sehr hat sich unser Auge bereits an den Faktor Automobil gewöhnt. Man rechnet mit ihm, als handle es sich dabei um ein Naturgesetz.
Ich bin heute auf dem Flohmarkt in Maribor gewesen. Hier wird so ziemlich alles verkauft was nicht niet und nagelfest ist. Mein eigenes Fahrrad musste ich weit ab vom Marktgelände abstellen, denn ich wollte vermeiden, dass es unter die Masse der zu verkaufenden Zweiräder gezählt wird. Das Spezielle an diesem Flohmarkt ist, dass ein grosser Teil des Geländes auch als Obst- und Gemüsemarkt fungiert. Die Leute kaufen sich dort Kartoffeln, Äpfel und Peperoni in 50 Kilogramm Säcken. Am besten scheinen die Slivovic (Schnaps)-Brenner ihr Geschäft zu tätigen. Ihre Stände sind stets umringt von einer grossen Zahl rotgesichtiger, älterer Herren, die das starke Getränk kosten und dann nicht selten die ein oder andere Flasche ihrer Frau in den Einkaufskorb schmuggeln.
Das Marktgelände ist enorm. Es nimmt mindestens die Fläche zweier Fussballfelder ein. Doch mindestens ebensoviel Platz nimmt auch das Gelände für die Hunderten von Autos ein, in welchen die Besucher ihre Obst-und Gemüsevorräte sowie die neuerstandene, alte Motorsäge nach Hause transportieren.
Ein Freund aus Maribor hat mir kürzlich etwas Interessantes gesagt. Er habe ein Interview mit einer Vertreterin einer Indiogruppe gelesen. Darin meine die interviewte Frau, dass die westliche Kultur einen speziellen Bezug zur Armut habe. Denn arm zu sein bedeute für die "entwickelten" Länder immer, dass man nicht genügend Geld besitze, um sich sein Leben angenehm einzurichten. Aber verhält es sich nicht gerade umgekehrt?
Lebt nicht derjenige in Armut, der für seinen Lebensunterhalt Geld auszugeben braucht? Und ist nicht derjenige reich, welcher das was er zum Leben braucht aus eigenen Händen erwirtschaften kann?
Man braucht unserer Gesellschaft nicht einmal das Geld zu nehmen um sie in ärgste Existenznöte zu treiben.
Man nehme uns unsere Mobilität und wir werden merken, dass in unserer nächsten Umgebung kaum mehr etwas davon ist, was wir zum täglichen Überleben so dringend brauchen.
Fast scheint es mir, als ob uns die neu gewonnene und grenzenlos angespriesene Mobilität bald nur noch wenig nützen wird, denn wenn gleiches Recht für alle gilt, kommt der Einzelne anscheinend kaum mehr vorwärts.
Auch Natasa und ich werden bald ein Auto besitzen. Wir erhoffen uns damit eine grössere Bewegungsfreiheit. Eine Möglichkeit, Ausflüge nicht immer direkt vor der Haustüre beginnen zu müssen sondern einen anderen Ort als Ausgangspunkt zu wählen. So sehr ich mich auf diese Möglichkeit auch freue, so sehr graut es mir manchmal aber auch davor.
Schaut man sich alte Fotografien von Maribor an, so bekommt man das Gefühl, man habe eine Stadt im Ausnahmezustand vor sich. Fast scheint es, als seien die Strassen und Plätze dieser Stadt aus einem unfindlichen Grund für die Öffentlichkeit gesperrt worden. Die einzelnen Menschen auf den Gassen oder auch die Menschenmasse an sich könnte man beinahe übersehen, denn so sehr hat sich unser Auge bereits an den Faktor Automobil gewöhnt. Man rechnet mit ihm, als handle es sich dabei um ein Naturgesetz.
Ich bin heute auf dem Flohmarkt in Maribor gewesen. Hier wird so ziemlich alles verkauft was nicht niet und nagelfest ist. Mein eigenes Fahrrad musste ich weit ab vom Marktgelände abstellen, denn ich wollte vermeiden, dass es unter die Masse der zu verkaufenden Zweiräder gezählt wird. Das Spezielle an diesem Flohmarkt ist, dass ein grosser Teil des Geländes auch als Obst- und Gemüsemarkt fungiert. Die Leute kaufen sich dort Kartoffeln, Äpfel und Peperoni in 50 Kilogramm Säcken. Am besten scheinen die Slivovic (Schnaps)-Brenner ihr Geschäft zu tätigen. Ihre Stände sind stets umringt von einer grossen Zahl rotgesichtiger, älterer Herren, die das starke Getränk kosten und dann nicht selten die ein oder andere Flasche ihrer Frau in den Einkaufskorb schmuggeln.
Das Marktgelände ist enorm. Es nimmt mindestens die Fläche zweier Fussballfelder ein. Doch mindestens ebensoviel Platz nimmt auch das Gelände für die Hunderten von Autos ein, in welchen die Besucher ihre Obst-und Gemüsevorräte sowie die neuerstandene, alte Motorsäge nach Hause transportieren.
Ein Freund aus Maribor hat mir kürzlich etwas Interessantes gesagt. Er habe ein Interview mit einer Vertreterin einer Indiogruppe gelesen. Darin meine die interviewte Frau, dass die westliche Kultur einen speziellen Bezug zur Armut habe. Denn arm zu sein bedeute für die "entwickelten" Länder immer, dass man nicht genügend Geld besitze, um sich sein Leben angenehm einzurichten. Aber verhält es sich nicht gerade umgekehrt?
Lebt nicht derjenige in Armut, der für seinen Lebensunterhalt Geld auszugeben braucht? Und ist nicht derjenige reich, welcher das was er zum Leben braucht aus eigenen Händen erwirtschaften kann?
Man braucht unserer Gesellschaft nicht einmal das Geld zu nehmen um sie in ärgste Existenznöte zu treiben.
Man nehme uns unsere Mobilität und wir werden merken, dass in unserer nächsten Umgebung kaum mehr etwas davon ist, was wir zum täglichen Überleben so dringend brauchen.
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