Mittwoch, 29. Dezember 2010

Heute am Meer


Als ich heute Morgen früh in Maribor den Zug in Richtung Ljubljana bestiegen habe, war es zwar winterlich kalt, Schnee lag jedoch keiner mehr auf dem Boden. Als ich gegen 9 Uhr bei Miha in Logatec, rund 30 Kilometer südwestlich von Ljubljana, angekommen bin, fand ich mich in eine andere Gegend versetzt; Schnee lag dort, im karstig, windigen Westen des Landes noch knöcheltief. Eine kurze Autofahrt später standen wir in Duino an der italienischen Adriaküste, sahen tief unter uns das Meer in der Wintersonne glitzern und hätten wir nicht noch eben gerade die Füsse in den Schnee gesteckt, uns wäre danach zu mute gewesen ein Sonnenbad zu nehmen. Stattdessen bestaunten wir die schroff und steil abfallende Klippe, auf welcher ein wunderschöner Wanderweg von Duino nach Sistiana führt und der, würde man ihm ungefähr 15 Kilometer weit folgen, einem irgend einmal via Miramare nach Trieste begleiten würde. Vor knapp eineinhalb Jahren bin ich in dieser Gegend gewandert, damals wie heute auf den Weg nach Istanbul.
Das ist Slowenien; in kürzester Zeit kann man sich durch gänzlich verschiedene Regionen begeben. Etwas was mich immer wieder erstaunt und erfreut. Ganz besonders überrascht bin ich auch immer wieder über die Nähe des Meeres. In knapp zwei Stunden erreicht man nun von Maribor aus über die Autobahn Trieste und somit die adriatische Küste. Schaue ich von unserer Wohnung in Maribor auf die Skipiste des Pohorije scheint mir das Meer Tagesreisen entfernt zu sein.

Mit Miha bin ich unterwegs um die Touren fürs nächste Jahr zu planen. Dankbar bin ich über Mihas Kenntnisse bezüglich Sloweniens. So konnte er mir auf unseren Erkundungstouren schon viele schöne und interessante Orte zeigen und diese mit Geschichte und Geschichten füllen. Ich beginne nun endlich damit auch Slowenien zu entdecken. Ein Land in welchem ich nun bereits Monate lang zu Hause bin, das ich aber noch nicht in diesem Masse kenne wie andere Gegenden, die ich bereist habe.
Dies mag auch daran liegen, dass der Mensch immer das Gefühl hat, sein Zuhause könne man später erforschen, denn dies läuft einem ja nicht davon. Doch vielleicht sollte man mal andersherum beginnen. In Erfahrung zu bringen wo man lebt, wovon man umgeben ist und was jenseits des Hügels liegt, welchen man jeden Tag vom Schlafzimmerfenster aus sieht kann füs Leben sehr bereichernd sein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen