Montag, 28. September 2009

Abschied aus Slovenien

Lendava, 28.09.
Fast zwei Wochen verbrachten Nataša und ich nun in Slovenien. Von Ljubljana, über Maribor bis ans östlichste Enden Sloveniens, nach Lendava, sind wir in den lezten Tagen gereist. Hier direkt an der slowenisch-ungarischen Grenze verbrachten wir angenehme Tage bei Natašas Familie. Ein eintägiger Ausflug nach Ungarn erweckte in mir erneut den Wunsch dieses Land besser kennen zu lernen. Aber dies ist eine andere Geschichte.
Lendava ist ein toller Ort. Mit dem Fahrrad kann man in wenigen Stunden drei Länder befahren und man kann mit drei verschiedenen Währungen Kaffee trinken gehen, eine Seltenheit im geeinten Europa.
Heute fahren Nataša und ich nach Zagreb. In einigen Tagen werde ich dann wieder zuück an die slowenische Küste fahren, wo ich meine Wanderung unterbrochen habe. Bald darauf kommt auch Nataša ans Meer. Durch Istrien geht es dann auf die Inseln Cres, Krk und Rab. Danach über das Velebit-Gebirge nach Zadar. Von dort aus über weitere Inseln nach Dubrovnik.
Ende Oktober wollen wir am südlichen Ende Kroatiens sein.
Wir freuen uns darauf, wieder unseren Rucksack zu packen und weiter zu wandern.

Samstag, 26. September 2009

viele bilder - viele erinnerungen

in letzter zeit habe ich die bilder von unsere reise, von der zeit mit mir, sortiert und in einer galerie gesammelt. ich hoffe sie funktioniert bei allen. der link findet ihr im rechten balken als zweiten eintrag. schreibt einen kommentar wenn es nicht geht.

dan.

Mittwoch, 23. September 2009

Impressionen


Čevapci im alten Sarayevo in Ljubljana




Erstes Laško-Pivo auf italienischem Boden



Maribor, 19.09.09

Seit 5 Tagen geniesse ich ein Haus nach dem anderen, volle Kuehlschraenke, ein Bett und die Bekanntschaft mit vielen wunderbaren Menschen. Ich bin in Slovenien.

Vor genau einer Woche bin ich in stroemendem Regen in Triest angekommen. Die letzten Wandertage vor Triest waren interessant und erlebnisreich. Es ist immer spannend sich in Grenzregionen zu bewegen, so auch in der Region Friaul an der iatlienisch-slovenischen Grenze. Es ist ein sehr schoener Moment, wenn man auf einmal ein Restaurant erblickt, welches ein Lasko Pivo Schild vor der Tuere haengen hat. Da weiss man, dass man die Morettis nun hinter sich lassen darf und bald die Grenze ins Nachbarland ueberschreiten wird.

Von Triest aus lief ich via Muggia ins schmucke Hafenstadtchen Koper an der slovenischen Kueste. Ein letzter Schwatz auf italienisch mit den slovenischen Zoellnern, die mit einem Schweizer Militaersackmesser spielten. Hier in Slovenien verstehe ich so ziemlich gar nichts. Auch meine rudimentaeren Kroatisch Kenntnisse helfen mir nicht gross weiter. Aber das ist eine gute Erfahrung, auf die ich mich gerne einlassen werde.

In Koper habe ich dann meine Wanderung fuers erste einmal unterbrochen. Meine Fuesse und Beine brauchen eine Ruhepause. Per Zug bin ich nach Ljubljana gefahren wo ich im Haus von Nataschas Schwester erholsame Tage verbracht habe. Von Ljubljana gehts via Maribor nach Lendava, ans Ostende von Slovenien, gleich an der ungarischen Grenze gelegen. Ein kleiner Abstecher nach Magyarorszag (Ungarn) ist nicht auszuschliessen. Es tut gut mal wieder etwas sesshaft zu sein, nicht jeden Tag den Rucksack packen zu muessen. Aber es ist komisch nach so langer Zeit wieder drinnen zu schlafen und vor allem ist es seltsam mit dem Zug durchs Land zu fahren. Gluecklicherweise gibts hier noch die langsamen Bummlerzuege, die lassen mir wenigstens Zeit, das Land auch zu sehen. Und es ist ein wunderschoenes Land.

Gemeinsam mit Natascha will ich dann mit dem Zug nach Zagreb gehen, wo wir gemeinsame Freunde besuchen wollen.

In ca.einer Woche gehts dann wieder zu Fuss weiter!


Puna pozdrav!

Samstag, 12. September 2009

irgendwo, 11.9.2009

george clooney haben wir am letzten donnerstag abend am filmfestival von venedig leider nicht gesehen. der sunnyboy wird wohl knapp vor unserer ankunft auf dem roten teppich vorbei getrippelt sein. unser plan war klar; wir wollten pinti im richtigen moment von der leine lassen damit er sich auf die schuhbàndel von clooney stuerzt. somit hàtte er dann unseren auftritt vorbereitet und clooney, natasa, heinrich, pinti und ich hàtten uns spàter im excelsior getroffen, wo wir die nacht versoffen hàtten. nun gut, um mitternacht waren wir zurueck auf dem camping am lido und schauten rueber zur piazza san marco.
holen wir etwas aus; am lago di como traf vor gut zwei wochen mein freund heinrich aus deutschland ein. ein vorerst letztes mal bestiegen wir berge und genossen die aussicht aus 2200 meter hoehe auf den see, die berge und aufs unendliche flachland im sueden. heinrich schlug sich tapfer, bestieg er doch am ersten wandertag den monte altissim, die berge waren mir von der letzten tour her noch in den beinen und so war ich mir gar nicht recht bewusst, wie anstrengend ein solcher einstieg eigentlich ist.
am suedende des gardasees, in peschiera del garda, war dann die gehcrew wieder fats komplett. natasa und pinti verbrachten zwei wochen in der toscana, besuchten ratzinger im vatikan und lernten viele interessante menschen kennen. nun konnte es losgehen, durch die weiten flàchen ans meer. mein plan, via dolomiten nach slovenien zu kommen hat sich also geàndert... alles ist mòglich.

zu beginn war es nicht einfach fuer mich. der laufrythmus ist ein anderer im flachland und auch die motivation irgendwo hin zu kommen ist anders geartet als in den bergen. dort war es fuer mich stets motivation einen gipfel oder einen pass zu erreichen, von wo aus dann neue ziele angepeilt werden konnten. im flachland sind diese ziele fiktiver, man làuft bis man eine pause braucht und òfters sitzt man dann im strassengraben und schaut den autos und laswagen zu, die an einem vorbei brausen.
fuer uns alle war dies eine herausforderun. auf einmal war die umgebung, die landschaft nicht mehr mittelpunkt unserer reise. viel mehr rueckte der weg ins zentrum und mit ihm die menschen, die man auf diesem weg trifft. die eintònigkeit der landschaft muss man akzeptieren kònne, dies brauchte fuer mich fast mehr anstrengung als das wandern in den bergen.

wenn man làngere zeit reist kann es passieren, dass man etwas den ueberblick ueber die eigene àussere erscheinung verliert. zum beispiel dann, wenn man nach làngerem aufenthalt in der natur auf einmal wieder in einensupermarkt geht und in der klimatisierten frische die eigenen geschmàcker bewusst wahrnimmt. dieses auffàlligkeiten haben aber durchausnicht nur negative seiten. gar manches gespràch wàre wohl nie zu stande gekommen, wenn wir nicht auffàllig schmutzig und etwas zerzust durch die gegend gewandert wàren.
dass die italiener grosszuegig sind war mir bekannt. auf dem weg ans meer wurde mir diese tatsache aber einmal mehr vor augen gefuehrt. es war ein sonntag, kein laden war geòffnet, also stillten wir unserern hunger in der pizzeria. nachdem wir uns dort den bauch vollgeschlagen hatten, sprachen wir mit der wirtin. sie war von unserer reise derart begeistert, dass sie von uns keinen cent wollte. nachdem wir weitergegangen waren, stellten wir fest, dass wir weder brot noch wasser hatten. also klopften wir an ein haus an, dort erhielten wir das kuehle nass und ganz ohne zu fragen frisch gebackenes brot. am abend zog ein gewitter auf und wir suchten auf einem bauernhof unterschlupf.wenig spàter sassen wir mit der ganzen familie am tisch. solche tage pràgen sich irgendwo tief ein und es bleibt einem nichts anderes uebrig, als sich zu wuenschen, dass eines tages hungrige wanderer an die eigenen haustuer klopfen.

wir wàhlten nicht den ueblichen weg nach venedig, sondern schlichen uns von westen her, inselhuepfend dem dogenpalast an. und wir sollten diesen weg nicht bereuen. von der schònen hafenstadt sottomarina aus setzten wir mit dem schiff nach pellestrina ueber, ein dorf auf einer langgezogenen insel westlich des lido. auf dieser ca. 10 km lange und kaum 100 m breite insel reihte sich ein schònes dorf ans andere. im gespràch mit einem alten mann erfuhren wir, dass hier, eine halbe stunde von venedig entfernt, kaum touristen hin kommen (jetzt muessen aber nicht gleich alle hinrennen...). wir fanden eine oase knapp vor venedig.
Natasa und pinti sind vorgestern nach slovenien gefahren. fuer pintin ist die reise vorerst zu ende. im gespràch haben wir fetsgestellt, dass er nun zuerst einmal die tausenden gerueche verarbeiten muss. er war ein unglaublich treuer begleiter und ich werden ihn vermissen. fuer natasa geht die reise bald weiter, wir werden uns in slovenien wieder sehen. heinrich ist gestern per anhalter zurueck in den ruhrpot gefahren.

nun stehe ich also wieder auf eigenen beinen. an der kueste entlang nach triest ist unmòglich. gestern haben mir 10 km sonnenschirme den rest gegeben. bin wieder unterwegs durch kleine doerfer, triest erwartet mich in ca einer woche. ich freue mich riesig auf die lànder im osten und darauf endlich suedwàrts gehen zu kònnen.

nun werde ich rausgeschmissen...

herzliche gruesse!