Mittwoch, 17. März 2010

bona

Ich tue mich schwer mit dem Erlernen der slowenischen Sprache. Ich mache so ziemlich keine Fortschritte. Dies mag daran liegen, dass ich mich mit fast allen Leuten hier auf englisch unterhalten kann. Mir gefällt das Slowenische sehr gut aber noch heute, fast einen Monat bin ich nun bereits in Maribor, rutscht mir im Laden noch immer das bosnische „doviđenja“ heraus wenn ich mich verabschieden will. Einige Wörter sind auf bosnisch wie auch auf slowenisch gleich. Den Ausdruck „bona“ gibt es aber auf slowenisch wahrscheinlich nicht.
Als Fuad einmal in unserer Wohnung mit seiner Mutter telefonierte, hörte ich anscheinend zum ersten Mal das schöne bosnische Wort „bona“. Noch heute weiss ich nicht genau was es bedeutet, bisher konnte niemand mir das wirklich erklären. Es ist aber bestimmt ein ähnlich schmeichelnd sympathischer Ausdruck wie das Wort„duša“, was soviel bedeutet wie „Seele“. Mag man jemanden gerne, so spricht man in Bosnien diese Person manchmal mit „duša moja“ – „meine Seele“ an.
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch, dass ich das Wort „bona“ seit ich es in unserer Wohnung zum ersten Mal bewusst vernommen habe, später mehrmals pro Tag hörte; im Bus, auf der Arbeit und auch Sefika sprach ihre Tochter Azra mit „bona“ an, wenn sie sie darum bat, die Djesva für den Kaffee aufs Feuer zu stellen.

Uns so geht es uns wohl auch mit vielen anderen Sachen in unserem Leben; einmal bewusst wahrgenommen, merken wir dann oft erst später wie präsent sie schon immer waren.

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